Universitäre, stationäre Früh- und Akut-Neurorehabilitation, Anna Seiler-Haus, Inselspital
Physiotherapie in der Universitären Früh-, und Akut-Neurorehabilitation, Anna-Seiler-Haus
Patient/innen mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen beginnen ihre Rehabilitation in der Akut Neurorehabilitation im Inselspital. In dieser Phase wird häufig das akutmedizinische Angebot des Universitätsspitals benötigt. Die Akut Neurorehabilitation im Anna-Seiler-Haus auf dem Inselcampus besteht aus einer neurologischen Frührehabilitation sowie der Akut Neurorehabilitation.
Neurologische Frührehabilitation
In der neurologischen Frührehabilitation behandeln wir schwerstbetroffene Patient/innen, welche noch intensive Betreuung und Überwachung benötigen. Durch die reduzierte Belastbarkeit dieser Patient/innen, findet die Physiotherapie überwiegend im Patientenzimmer oder auf der Abteilung in enger Zusammenarbeit mit der Pflege statt. Unser Anliegen ist es, mit gezielten Übungen wichtige Funktionen wie die Atmung, die Körperwahrnehmung und die Mobilität zu fördern. So liegt der physiotherapeutische Schwerpunkt in dieser Phase grösstenteils bei der Anbahnung von grundlegenden Aktivitäten wie dem Drehen und Aufsitzen im Bett und bei der Mobilisation der Patientinnen in den Sitz oder den Stand, um ihre Belastbarkeit zu steigern. Sekundärdefiziten wie Dekonditionierung, Pneumonie, Kontrakturen, Thrombosen und Schmerzen möchten wir vorbeugen. All dies schafft die Voraussetzungen für den weiteren Verlauf der Rehabilitation.
Akut Neurorehabilitation
Die Patient/innen auf der Akut Neurorehabilitation sind soweit belastbar, dass sie in den Räumlichkeiten der Physiotherapie behandelt werden können, wo eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten und Geräten zur Verfügung stehen. Der physiotherapeutische Schwerpunkt in dieser Phase liegt beim Wiedererlangen von verlorenen und beeinträchtigten Fähigkeiten wie beispielsweise dem Aufstehen, dem Gehen im Haus und draussen, dem Treppensteigen oder dem Hantieren von Gegenständen. Einzeltherapien werden nach Möglichkeit mit Gruppenangeboten ergänzt, zum Beispiel mit dem kontrollierten Eigentraining oder dem Ausdauertraining an Geräten oder im Freien. Es wird eine aktive Teilnahme entsprechend den persönlichen Bedürfnissen und dem individuellen Fähigkeitsniveau gefördert. Je nach persönlicher Situation werden Angehörige im Hinblick auf einen Wochenendurlaub für Hilfestellungen angeleitet. Ziel ist es letztlich, die grösstmögliche Selbständigkeit mit der höchstmöglichen Lebensqualität der Patient/innen zu erlangen und möglichst eine Rückkehr nach Hause zu ermöglichen.
Nach der Akut Rehabilitation erfolgt bei zusätzlichem Therapiebedarf eine Überweisung in die weiterführende Rehabilitation am Standort Riggisberg oder in eine externe Institution. Im Rahmen der abgestuften Versorgung arbeiten die Physiotherapie Teams an den Standorten Anna-Seiler-Haus und Riggisberg eng zusammen.